Gesetz
Gebote, Rechte, Satzungen Gottes
Grundsätzlich sei betont: ‚Gebote Gottes‘ ist eine fragwürdige Übersetzung für das Bezeichnete; ‚Empfehlungen des Ewigen‘ trifft es schon viel besser. Diese Empfehlungen sind grundsätzlich zu UNSEREM Besten, und nicht die Voraussetzung, ‚dass Gott glücklich ist‘ oder dergleichen.
Überhaupt: ‚Thorah‘ ist weniger ‚das Gesetz‘ im Sinne eines Staatsgesetzes, als vielmehr die ‚Weisung‘ eines rechten Weges, die ‚Richtlinie‘, nach der ein fruchtbringendes Handeln ausgerichtet sei.
‚Mitzwoth, Mischpatim, Chukkoth‘ wird traditionell häufig als ‚Gebote, Rechte/Richtsprüche und Satzungen‘ übersetzt; wörtlicher allerdings wäre in etwa ‚Hinweise, Berichtigungen und (Vor-)Prägungen‘. ‚Hinweise‘, die einen auf grundsätzlich angeratene Verhaltensweisen hinweisen, auf die man von alleine nicht ganz einfach kommt (in unserer gefallenen Welt jedenfalls, und ohne die direkte Rechtleitung durch den Geist der Heiligkeit). ‚Berichtigungen‘, die einem Ratschläge sind bei ganz konkreten Situationen, die aus Verfehlungen von Menschen entstehen; die also einen dauerhaften Schaden der zwischenmenschlichen Beziehungen erstens minimieren und oft sogar noch in gewisser Weise zu etwas Gutem umformen, aus dem die Betroffenen wachsen können. ‚Vor-Prägungen‘, die als Muster für spezielle Vorgehensweisen dienen, um im materiellen Leben ein formvollendetes Abbild von geistigen Wahrheiten darzustellen, von ‚Ewigem‘ innerhalb des ‚Zeitlichen‘.
Wenn man ‚Thorah‘ unbedingt als ‚Gesetz‘ übersetzt wissen will, dann sollte man es im Sinne dessen verstehen, was heutzutage zum Beispiel ein ‚Naturgesetz‘ ist. Denn die in der Thorah dargebotenen Gesetzmäßigkeiten stellen genaugenommen etwas dar, das GAR NICHT GEBROCHEN werden KANN. Selbst, wenn jemand das wollte. Nicht einmal der Ewige selbst ‚bricht‘ seine eigene Thorah, weil er über seine vollständige Souveränität und Allmacht im Bezug auf seine Schöpfung noch eine ganz bestimmte andere, edlere Eigenschaft stellt, die ihm selbst offenbar gewichtiger (im Hebräischen ist ‚gewichtiger‘ das gleiche Wort wie ‚herrlicher‘) ist: Treue. Was er einmal sagt, das geschieht (siehe z. B. Jesaja 55,10f). Allein aus diesem Grund lässt er sogar zu, dass die ganze Welt derzeit ‚in dem Bösen dahingestreckt ist‘ (1. Johannes 5,19b); weil der Schöpfung in entscheidenden Fragen die freie Wahl gegeben ist, sich FÜR oder GEGEN ihren Schöpfer zu entscheiden (den Menschen betreffend, siehe die sogenannte ‚Sündenfall-Geschichte‘, Genesis Kapitel 2-3; die ganze Schöpfung betreffend, siehe etwa die biblischen Hinweise auf den Fall des ‚gesalbten Cherubs‘ aus Stolz und dem Wunsch, ‚gottgleich‘ zu sein, Jesaja 14,12ff; Ezechiel 28,12-15). Alle Konsequenzen dieser möglichen für-oder-gegen-Entscheidungen sind ausführlich in der als Heilige Schrift offenbarten ‚Bibel‘ dargelegt; ‚Fluch und Segen sind uns vorgelegt‘ (Deuteronomium 11,26) und wir sollen bitte ‚das Leben wählen‘ (Deuteronomium 30,19). So war es von Anfang an im ‚Garten (innerhalb) der Wonne/Wollust‘ (meist ‚Garten Eden‘ genannt), wo unsere einzige Aufgabe (gewesen) ist: ‚Bewahrt sie (die Wonne) und dient ihr!‘ (Genesis 2,15, wenn wörtlich übersetzt). Ein Gebot, das im Rahmen eines jeden ‚Umhegten der Wonne‘ weiterhin Gesetzescharakter innehat – wo wir denn in einem solchen ‚Umhegten‘, in einem solchen ‚Garten‘ dieser Wonne leben dürfen (dieses ‚Umhegte‘ ist wohlgemerkt NIEMALS eine ungeschützte Öffentlichkeit … und im Optimalfall ist es der intime Raum einer Ehe zwischen EINEM Mann und EINER Frau, als dem irdischen Abbild der himmlischen ‚Hochzeit des Lammes mit seiner Braut‘, siehe Offenbarung 19,7ff; auch zu verstehen als die ‚Vereinigung von Himmel und Erde‘). Ansonsten greift dieses spezifische Gebot, ‚der Wonne zu dienen‘, schlicht ins Leere, wie es viele Gesetze tun, wenn sie gerade nicht anwendbar sind aufgrund von äußeren Umständen.
Die ‚Gesetze Gottes‘ sind also ewige ‚Wenn-Dann-Verhältnisse‘, die der Schöpfer in seiner Schöpfung verankert hat, anhand denen man das Wesen und Werden dieser Schöpfung erkennen kann. Und mit dem Wissen über diese ‚Gesetze‘ hat man es leichter, mit den Reaktionen der einen umgebenden Schöpfung samt der Mitmenschen zurechtzukommen, weil man diese Reaktionen besser abschätzen kann, weil man weiß, welche Konsequenz ein bestimmtes Verhalten mit sich bringt (dies ist eben das große Wunder der ‚Offenbarung der Heiligen Thora vom Berg Sinai‘; dennoch sollte man hier freilich nicht in einen mechanischen Magie-Aberglauben abgleiten … die Souveränität des Ewigen nämlich zeigt sich durch Seine Barmherzigkeit jedem, der sich nach ihr sehnt).
Die besagten Konsequenzen manifestieren sich dann spätestens am ‚Ende der Zeit‘, wenn ‚alles gerichtet‘ (= berichtigt) wird, was bisher nicht diesem ‚Gesetz‘ entsprechend von statten gegangen ist. Dieses ‚Ende der Zeit‘ allerdings kann sich individuell für ein jedes Geschöpf aus dem Geistigen heraus ereignen, wenn für dieses Geschöpf die immerwährende Präsenz ‚Jesu Christi‘ offenbar wird, der da seinem Wesen nach ist ‚der alles berichtigende Beistand des Ewigen‘, oder anders (und zwar ‚traditioneller‘) übersetzt: ‚der das Gericht über die ganze Welt haltende Jesus, wenn er dann am Ende der Zeit wiederkommt‘.
So sind die ’10 Gebote‘ (eigentlich: ’10 Worte‘ oder ’10 Sachen/Sachverhalte‘) folgendermaßen zu verstehen: ‚WENN du zu denjenigen menschlichen Wesen gehörst, die WIRKLICH durch den Ewigen aus der Knechtschaft der Welt (symbolisiert in ‚Ägypten‘) befreit worden sind, DANN wirst du die folgenden Verhaltensweisen zeigen (bzw. nicht zeigen). Daran nämlich erkennst du und erkennen deine Mitmenschen, in wie weit du TATSÄCHLICH von besagter Knechtschaft durch die Welt (und durch ihre weltlich-fleischlichen Zwänge und Versuchungen) befreit bist.‘ (freie Übersetzung der ‚Präambel‘ der ’10 Gebote‘, Exodus 20,2)