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Der ‚Zaun um die Thora‘

2. September 2018

Wozu Abgrenzung? Und von wem und was? … und bis wann?

Das ‚Mainstream Judentum‘ und das ‚Mainstream Christentum‘ scheinen sich (neben freilich vielerlei anderen Differenzen) besonders in einer bestimmten Frage geradezu direkt zu widersprechen: Soll die Thora ‚mit einem Zaun umgeben werden‘, also sie sehr ‚weiträumig‘ eingehalten werden, komme was wolle; oder soll sie vielmehr stets ’nur‘ als allgemeine Richtlinie in Betracht gezogen sein, im Konkretfall dann aber nach Notwendigkeit, ‚der Liebe entsprechend‘, konsequent ‚außer Kraft gesetzt‘ werden?!

Es stehen sich dabei zwei jeweils berühmte Verse gegenüber, einer aus dem Talmud (genauer: aus der Mischnah) und einer aus dem Neuen Testament (genauer: aus den Apostelbriefen):

In dem Mischnah-Traktat ‚Pirkei Avoth‘ (‚Kapitel der Väter‘, bzw. ‚Kapitel der [Ur-]Prinzipien‘) heißt es gleich zu Anfang, am Ende des ersten Verses des ersten Kapitels: ‚wa’Assu Ssejag LaThorah‘, ‚und macht einen Zaun für die Thora‘.

Und im Brief des Paulus an die Epheser, im zweiten Kapitel, Vers 14: ‚autos gar estin e eirene emon, ho poiesas ta amfotera hen kai to mesotoixon tou fragmou lusas‘, ‚Er aber ist unser Friede, der Machende die Beiden Eins und (der) die Trennwand des Zaunes (Auf-)Lösende‘ (meist in der Übersetzung dann etwas ‚geglättet‘ zu etwas wie: ‚Er aber ist unser Friede, der aus den Beiden eine Einheit macht, und der die Trennwand des Zaunes einreißt‘).

Nun ist mit der ‚Trennwand des Zaunes‘ nach gängiger Deutung ’nur‘ die Tatsache gemeint, dass das Volk Gottes, Israel, durch seine Sonderstellung unter den Völkern, nämlich seine Auserwählung durch Gott (wohlgemerkt ‚aus Gnade‘, nicht aus Leistungsgründen oder ähnlichem, siehe etwa Deuteronomium 7,6ff), von eben diesen anderen Völkern sehr strikt abgesondert ist, insbesondere durch die ‚Gesetze‘, die Israel als eine Art Alleinstellungsmerkmal (angeblich) habe, und die sie davon abhalten, ‚in den Völkern aufzugehen‘, sich mit ihnen zu vermischen (siehe viele ‚alttestamentarische‘ Gebote, die ‚verbieten‘, dass Israel die Praktiken der ‚Völker‘ nachahme, oder die Frauen bestimmter Völker heirate, etc. pp.). Doch genauer besehen war schon immer in der Thora verankert, dass jeder ‚Beisasse‘ (oder ‚Fremdling‘, hebräisch ‚ger‘) Teil des Volkes Israel sein konnte, dass für einen solchen ‚Fremdling‘ schlichtweg genau dieselben ‚Gesetze‘ gelten wie auch für die ’natürlichen‘, durch leibliche Abstammung in das Volk hinein geborenen Menschen.

Was also ist der ‚Zaun‘ nun wirklich, der diese Trennung zwischen ‚Israel‘ und ‚Heidenvölkern‘ bewirkt, solange Christus nicht für die Auflösung dieses Zaunes sorgt?

Oder zunächst von der anderen Seite her gefragt: Was genau ist denn derjenige ‚Zaun‘, von welchem im obigen Mischnah-Zitat gesprochen wird, der ‚für die Thora‘ gemacht werden soll (laut den Anweisungen, die Mose laut der jüdischen Überlieferung direkt von Gott auf dem Berg Sinai bekommen hat, als ‚mündliche Thora‘, neben der ’schriftlichen‘, die Christen ja gemeinhin als die ‚5 Bücher Mose‘ gänzlich anerkennen)?

Dieser ‚Zaun‘ der jüdischen Überlieferung soll die ‚Gebote‘ der Thora in einer Weise ‚umringen‘, dass man gar nicht erst ‚in die Nähe kommt‘, also in Gefahr (bzw. in Versuchung) gerät, eines der Gebote oder Verbote zu verletzen.

Um das zu illustrieren sei hier kurz auf ein Beispiel aus der Alltagswelt zurückgegriffen, mit dem der englischsprachige ‚Hebrew-Roots‘-Prediger Eddie Chumney diesen ‚Zaun‘ anschaulich erklärt:

Nehmen wir an, ein Gebot sagte: ‚Fass den heißen Herd nicht an(, damit du dich nicht an ihm verbrennst)!‘ Nun haben die Weisen Israels aufgrund der Anweisung von Mose die Regel aufgestellt, dass ‚am besten ein Meter Abstand zum Herd gehalten werden soll, um gar nicht erst in Gefahr zu kommen, aus Versehen in einer unwillkürlichen Bewegung mit der Hand oder sonst einem Körperteil an den heißen Herd zu kommen‘. So weit so gut. Doch spätere Generationen hätten dann diese Empfehlung noch verschärft und gesagt, man solle am Besten gar nicht erst die Küche betreten … und am Ende irgendwann war dann das gesamte Haus zur Sperrzone erklärt worden, wodurch dann das ursprüngliche ‚Gebot‘ (eigentlich eher ein Naturgesetz, das eben besagt, dass das Anfassen eines heißen Herdes zu Verletzungen führt und daher bei einem gesunden Menschen schlichtweg nicht vorkommt) völlig ad absurdum geführt worden ist.

Aber nicht immer wird das Prinzip des ‚Zaunes für die Thora‘ derart missbraucht, bzw. missverstanden. Hier kommen wir noch einmal auf das zurück, was im Artikel zum Thema ‚Staub von den Füßen‘ als Essenz aus dem Ratschlag des Messias gezogen wird, ‚den Staub einer Stadt, welche die Botschaft vom Guten nicht aufnimmt, von den Füßen abzuschütteln – und zwar demonstrativ, als ein Zeugnis wider sie‘: das ‚als-Zeugnis-dienende‘, weiträumige Meiden von einem jedem konkreten Tun, welches Bewusstseinszuständen entstammt, bzw. ihnen zugehört, die zur Aufnahme der Botschaft vom Guten schlichtweg nicht fähig sind.

Ein ‚modernes‘, alltagsnahes Beispiel wäre hier vielleicht der Alkohol: Jemand, der zum Vollrausch neigt, und in diesem Vollrausch nachvollziehbarerweise kaum mehr in der Lage ist, die ‚Botschaft vom Guten‘ adäquat zu beherzigen, das heißt, die Liebe Gottes zu aller Schöpfung als ewige Tatsache zu erleben (und vorzuleben, und auszuleben), der sollte schon aus ganz ‚weltlicher‘ Logik heraus lieber einen weiten Bogen um Alkoholkonsum insgesamt machen. Er sollte geradezu über-vorsichtig mit der Gefahr umgehen, dass schon das kleinste Nachgeben der Verlockung des ‚fröhlichmachenden Weines‘ dazu führen kann, wieder völlig die Kontrolle über sich selbst zu verlieren, und in Folge dessen dann wieder einmal in jenen Bewusstseinszustand zu geraten, in dem keinerlei Aufnahmebereitschaft für das Evangelium mehr herrscht.

Dieses Beispiel nun mag ein Extremfall sein, jedoch im Kern trifft es genau den Punkt. Und wohlgemerkt: derjenige, der den Alkohol nun nicht aus eigener ‚Suchtanfälligkeit‘, sondern aus Gründen des ‚Zaunes‘ meidet, muss selbst gar kein solch ‚vorbelasteter‘ Alkoholiker sein, noch in seinem direkten Umfeld solche Alkoholiker haben, auf die er ‚Rücksicht nimmt‘! Es ist ja nicht wirklich in erster Linie eine ‚Vorsichtsmaßnahme‘, sondern ein bloßes Befolgen des Rates des Messias, ‚den Staub jener Stadt abzuschütteln‘. Und das geschieht eben vor allem ‚den Bewohnern zum Zeugnis‘, also allen (wenn auch noch so selten aufblitzenden) Wesenszügen in einem selbst und bei seinen Mitmenschen, die diesem fragwürdigen Bewusstseinszustand entstammen, bzw. in diesem ‚zuhause‘ sind. (Hiermit soll nun nicht gesagt sein, dass jeglicher Alkohol-Konsum grundsätzlich zu verwerfen sei – diese Frage muss ein jeder für sich selbst beantworten, muss für sich selbst Verantwortung übernehmen. Die jüdische ‚Halakhah‘ (jiddisch: ‚Haloche‘), also der ‚Verhaltenskodex‘, empfiehlt hier übrigens lediglich, den Alkoholkonsum ‚im Rahmen der Heiligkeit zu halten‘, stets mit Bedacht zu trinken (von einigen wenigen Anlässen im rituellen Jahres-Zyklus abgesehen, an denen geradezu empfohlen wird, ’sich zu betrinken‘ – aber dennoch immer mit einem tieferen Sinn, NIE als Flucht vor dem Alltag in den Rausch hinein!). Beispielsweise: die offene Weinflasche niemals AUF den Tisch zu stellen, wo sie im Zentrum des Geschehens wäre, sondern sie immer nur zum bedachtvollen Nachgießen hervorzuholen)

So geht man allgemein, in allerlei Lebensbereichen, ganz bewusst ‚über die Thora hinaus‘ – für sich selbst wohlgemerkt, niemals als Anforderung an seine Mitmenschen. Beispielsweise erklären auch manche die charakteristischen ‚Schläfenlocken‘ (‚Pejoth‘, ‚Paijes‘) chassidischer Juden als ein demonstratives ‚Übertreiben‘ beim Befolgen der Empfehlung, ’sich die Ränder des Haupt(haar)es nicht zu beschädigen‘ (siehe Levitikus 19,27).

Auf anderem Gebiet wäre hier etwa die Tatsache zu nennen, dass Juden nicht nur auf das ‚Kochen des Böckleins in der Milch der Mutter‘ (siehe Exodus 23,19b; 34,26b und Deuteronomium 14,21c) verzichten, sondern grundsätzlich GAR KEINE Milch- und Fleisch-Speisen mischen.

Die Überlieferung gibt hierzu eine sehr tiefgehende Begründung, die an dieser Stelle zu weit führen würde, aber die zu tun hat mit dem Zusammenhang des Begriffs der ‚Milch‘ (als Nahrung der neuen Generation bei Säugetieren, hebr. ‚Chalav‘, Cheth-Lamed-Beth, Zahlenwert 40, wie das Urbild für ‚Zeit‘, ‚[fließendes] Wasser‘, Mem/Majim; die Milch auch seit jeher mit dem Mond assoziiert, also mit dem ‚Prinzip des Sich-Veränderns‘, der ‚Zeitlichkeit in der Schöpfungsordnung‘) mit dem allgemeinen ‚Generationen-Prinzip‘, also dem räumlich-zeitlichen ‚Zersplittert-Sein‘ der Menschheit und aller materiellen Lebewesen in aufeinanderfolgende Generationen; außerdem mit dem Begriff der ‚Mutter‘, die ja auch vom Lateinischen her mit der ‚MATERie‘ zusammenhängt, und so etwas wie die ‚empfangende, gebärende Substanz‘ verkörpert, aus der alles in unserer Welt hervorgeht, Form annimmt; und, das ‚Böcklein‘ (und dessen Fleisch) betreffend, mit dem Zusammenhang des ‚Fleisches‘ mit dem Begriff der ‚Botschaft‘ von allem Erscheinenden (das Hebräische Wort ‚Bassar‘ kann ja bekanntlich sowohl ‚Botschaft‘ als auch ‚Fleisch‘ im Sinne all dessen, was irgendwie als ein sich offenbarendes ‚erscheint‘, bedeuten), sowie in dem Symbol des ‚Böckleins‘ selbst (Hebräisch ‚Gedi‘, Zahlenwert 17, genau wie das Wort ‚gut‘, hebr. ‚tov‘; auch der Name des zehnten Tierkreiszeichens, und zudem mit dem Jom-Kippur-Ritual assoziiert, das am 10. Tag des 7./1. Monats geschieht), das mit dem Erreichen eines Durchbruchs in eine neue Realität zu tun hat, mit dem endgültigen, ‚guten‘ Abschluss einer Phase.

Etwas vereinfacht könnte man daher sagen: Die ‚Botschaft vom Guten‘ (= das ‚Fleisch‘ vom ‚Böcklein‘) kannst du dir nicht einverleiben, während du gleichzeitig unter dem direkten Einfluss der ‚Zeitlichkeit der Materie‘ (= ‚Milch‘ der ‚Mutter‘) stehst. Im ‚Zohar‘, der wohl wichtigsten Quelle für Deutungen der mystischen Dimensionen der Thora, wird ‚Milch‘ auch mit Gottes Eigenschaft der ‚Chesed‘, der ‚Güte, Huld, Gnade‘, gleichgesetzt, demgegenüber das ‚Fleisch‘ für Gottes ‚Geburah‘ steht, für Seine ‚Strenge und Kraft‘ des Gerichtes. Gottes Gnade, die mit dem ‚Geschenk der Dauer, des langen Weges‘ assoziiert ist, und Gottes Richtkraft, die der ‚Botschaft vom Guten‘ entspricht, können also in dieser Welt hier nicht gleichzeitig aufgenommen werden.

Besonders weiträumig wird auch das Prinzip der Unzucht ‚umzäunt‘: Während die schriftliche Thora eigentlich ’nur‘ sehr ausführlich die ‚verbotenen Beziehungen zwischen Blutsverwandten und Verschwägerten‘ behandelt (siehe Levitikus 18), sowie die allgemeine Unverletzlichkeit des Ehebundes erwartet (was auch eine Ablehnung von Homosexualität und Bestialität einschließt, da beide Praktiken diametral dem Prinzip der Einheit des vollständigen Menschen aus ‚Männlich und Weiblich‘, Genesis 1,27, widerspricht), geht die ‚mündliche Thora‘ so weit, jegliche (öffentliche) ‚Nacktheit‘ mit ‚Unzucht‘ gleichzusetzen; das gängige Wort für ‚Unzucht‘ ist dementsprechend einfach ‚Entblößen von Scham‘ (‚Gilui Erwah‘, entnommen aus den Formulierungen im 18.Kapitel des Buches Levitikus).

Eine mögliche Begründung für dieses gänzliche Vermeiden von ‚Nacktheit‘ ließe sich auch aus Exodus 20,26 ableiten, wo vor ‚Stufen zum Altar hinauf‘ gewarnt wird, um nicht ’seine Blöße aufzudecken‘, während man zum Dienst am Ewigen herantritt. Schließlich sollte letztlich das ganze Leben, insbesondere auch der Alltag des Menschen, ein ‚Dienst am Ewigen‘ sein, sodass in jeder Situation (zumindest öffentliches) ‚Entblößen von Scham‘ zu vermeiden ist.

Im tieferen Sinne ist ‚Entblößen der Scham‘, ‚Unzucht‘, dann alles, was eine Sache in der Welt aus dem Gesamtkontext entreißt, die Sache also ihres ‚Gewandes entkleidet‘, durch das sie sich ins Weltganze einfügt. Insbesondere alles ‚Nutzendenken‘ wird hierunter gerechnet: Wer etwa ein Tier nur hält, ‚um dessen Wolle zu benutzen‘, oder ‚dessen Milch abzuzapfen‘, oder wer Herden hält, um immer genug ‚Schlachtmaterial‘ parat zu haben, der treibt Unzucht mit diesen Tieren. Ebenso sind viele gesellschaftliche Beziehungen zwischen Menschen in diesem Sinne als ‚Unzucht‘ zu bezeichnen, weil sie nur auf (und wenn auch ‚gegenseitigen‘) Nutzen ausgerichtet sind – auch, wenn von physischer ‚Nacktheit‘ dabei nichts zu sehen ist.

Diese Sichtweisen der Überlieferung haben also immer ihre Berechtigung, auf die man auch dann vertrauen darf, wenn man mal zunächst keine klare Erklärung der Tiefendimension einer Praxis (oder einer Auslegung) mit dabei hat. Dennoch muss man hier eben festhalten, dass diese Dinge ein ‚Hinausgehen über die schriftliche Thora‘, ein ‚Zaun um die Thora‘ sind.

Auch Christus gibt uns Hinweise in diese Richtung des ‚über das erforderliche Maß Hinausgehens‘: ‚Wenn einer von dir dein Hemd fordert, gib ihm auch deinen Mantel; und wenn dich jemand auffordert, eine Meile mit ihm zu gehen, so begleite ihn zwei Meilen weit!‘ (Matthäus 5,40+41)

Was meint also nun Paulus mit seinem Satz vom ‚Einreißen des Zaunes‘? Ist das alte Prinzip jetzt seit Christus einfach ‚abgeschafft‘?? ‚Das sei ferne!‘ – um es mit seinen eigenen Worten (in gängiger Übersetzung) zu sagen … Alter und Neuer Bund stehen vielmehr gleichberechtigt nebeneinander, und der Messias ist Zentrum in beidem. Der Alte Bund, das ‚Gesetz‘, deckt die Sünde auf (siehe z. B. Römer 3,20b), überführt uns, weckt erst unser Sündenbewusstsein und unsere Sehnsucht nach Erlösung aus der Hoffnungslosigkeit, während wir versuchen, die Gesetzesübertretung(en) möglichst effektiv zu vermeiden. Und hierbei dient der ‚Zaun‘, und was er einzäunt, eben als ‚Zuchtmeister‘. Aber letztlich als ‚Zuchtmeister AUF CHRISTUS HIN‘ (siehe Galater 3,24). In jedem Bereich unseres Lebens jedoch, wo der Messias bereits lebendig in uns wirkt, wo er uns tatsächlich schon erlöst hat, dort ist besagter Zaun schon wieder eingerissen, da ist die Illusion nicht länger wirksam, Gesetzesübertretung durch ein bewusstes Bemühen zu vermeiden, sondern das Wandeln in der göttlichen Ordnung ergibt sich ganz von selbst, allein aus der inneren Haltung des völligen Einsseins mit dem Willen unseres Vaters im Himmel, der sich in erster Linie in der selbstlosen Liebe (‚Agape‘) zu Gott und all seinen Geschöpfen realisiert (… an dieser Stelle sei auch auf den Artikel ‚Liebe zur Welt, Agape zum Kosmos‘ verwiesen, in dem noch einiges zu der Thematik hier zusammengetragen wird).

Die simple Auflösung des scheinbaren Widerspruchs ist also: Vorbedingung für die wirkliche Erlösung aus unserer Sünde (= Aufhebung unserer Absonderung von der Einheit mit dem Ewigen) ist die aktive, willentliche Abgrenzung von aller ‚Ungesetzlichkeit‘ (die als solche bereits erkannt und eingesehen ist), mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, um überhaupt erst in den Zustand zu gelangen, für die Gnade des Ewigen in Gestalt und Person Jesu Christi empfänglich, offenständig zu sein. Dann aber folgt die Notwendigkeit des Einreißens all jener selbstauferlegten Begrenzungen DURCH CHRISTUS JESUS, durch den ‚Beistand des Ewigen, der zur Herrschaft in allen Lebensbereichen bestimmt und anerkannt ist‘, um so erst das eigentliche Ziel des Weges erreichen zu können: ‚IN der Welt zu sein, aber nicht VON der Welt‘. Und dieses Zusammenspiel vom ‚Zaun der Menschenweisheit und -bemühungen‘ und dessen ‚Eingerissen-Werden durch Christus‘ ist kein lineares Geschehen, das einmal passiert für ein ganzes Erdenleben … es ist der endlose, ‚letzte‘ Prozess hier im Fleisch auf Erden, sobald er für dich begonnen hat; und ein Lebensbereich nach dem anderen, mal innerlich, mal äußerlich, wird von deinem König eingenommen werden nach genau diesem Prinzip. Du kannst und sollst also stets mit an den Zäunen bauen, wo du dich dazu angehalten erlebst. Aber die wahre ERLÖSUNG von dem Umzäunten wird immer durch die Gnade Gottes allein geschenkt werden, als ein persönliches Eingreifen des zur Königsherrschaft Gesalbten Beistandes des Ewigen zu deinen Gunsten, dich von dem befehdeten ‚Feind in dir selbst‘ endlich FREI machend.

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