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Das Evangelium

2. September 2018

Die ‚Gute Nachricht‘ – die ‚Botschaft vom Guten‘

Das ‚Evangelium‘ ist dem Worte nach die ‚gute Nachricht‘ oder die ‚frohe Botschaft‘. Historisch scheint es so zu sein, dass insbesondere eine Nachricht wie die eines Sieges (typischerweise im Krieg) damit gemeint ist: eine Siegesnachricht, die von ausgesandten königlichen Boten an die einfache Landesbevölkerung weitergegeben wird. In diesem Sinn ist dann das Evangelium also die Nachricht vom Sieg Jesu Christi über den ‚Stachel des Todes‘, das heißt über die ‚Sünde‘, mitsamt allen sich daraus ergebenden Konsequenzen für uns und die ganze Welt. Die ‚ausgesandten königlichen Boten‘ sind demnach insbesondere die Apostel und die ihnen folgenden übrigen Jünger und Nachfolger Jesu Christi in aller Welt, zu allen Zeiten.

Darüber hinaus lässt sich ‚Evangelium‘ aber auch etwas abstrakter und viel weiter gefasst begreifen als ‚Botschaft vom Guten (an sich)‘. Dann kündet diese Botschaft eben nicht nur von EINEM Guten, das ‚damals mal‘ geschehen ist, und bis heute Wirkung entfaltet (was freilich AUCH Teil des Guten INSGESAMT ist, und zwar durchaus sehr bedeutsamer Teil, das soll hier keineswegs unterschlagen werden!). Sie kündet vielmehr vom Guten überhaupt, von der Güte des Ewigen, von der Liebe des Schöpfers für seine Schöpfung – für seine Schöpfung als ‚Schöpfungs-Ganzes‘ ebenso, wie für jedes einzelne Geschöpf darin; wie kurzlebig, klein oder anderweitig vermeintlich ‚unbedeutend‘ eine Einzelheit uns in dieser Welt von Zeit und Raum auch erscheinen mag. In die Liebe des Schöpfers ist alles inbegriffen, und alles führt er auf Seinen unergründlichen Wegen irgendwann zu sich zurück, so oder so.

Vieles ist in diesem ‚Guten‘, von dem das Evangelium kündet, inbegriffen – über allem steht dabei die Tatsache, dass ‚Gott als der Vater‘ (von Ewigkeit her) die Welt so sehr liebt, dass er seinen ‚eingeborenen Sohn‘ (also ’sich selbst‘, ‚in die Zeitlichkeit hinein‘) gibt, ’schenkt‘, damit jeder, der auf Ihn vertraut (und Ihm treu ist) ‚ewiges Leben‘ habe (Johannes 3,16); … und unter dieser ‚Überschrift‘ dann lassen sich beispielsweise aufzählen: die ‚Vergebung der Sünden‘ (also das Aufheben der Trennung, der Absonderung des Einzelnen von der vollkommenen Einheit alles ‚Werdenden‘ mit seiner Quelle, dem ‚Sein‘, dem Ewigen; auch wiederzufinden in der Einheit von ‚Himmlischem Vater‘ und ‚Sohn‘), das ‚Gericht über alles Böse‘ (also das zurecht machen, wiedergutmachen von allem, was nicht Recht ist); und vor allem die ‚Auferstehung der Toten‘ (das sind nicht nur die ‚gestorbenen Menschen‘, sondern auch sämtliche verlorengegangene, ‚gestorbene‘ Momente und nicht-genutzte Möglichkeiten, nicht-erfüllte Träume und Sehnsüchte, und so weiter).

Und um das ‚Evangelium‘, diese Botschaft vom Guten überhaupt, etwas tiefer zu erfassen, wollen wir jetzt zum Abschluss dieser Rubrik mit dem Namen ‚Grundlage‘ einmal kurz einige Erwähnungen des Wortes ‚Evangelium‘ in den Schriften des Neuen Bundes näher betrachten … Es fällt nämlich doch auf, dass auf den ersten Blick scheinbar von ‚mehreren Evangelien‘ die Rede ist – wobei dadurch selbstverständlich eigentlich nur verschiedene Aspekte des EINEN Evangeliums in den Fokus gerückt werden.

Am häufigsten ist dann auch schlicht von DEM Evangelium (ohne nähere Spezifizierung) die Rede.

Am nächst häufigsten liest man vom ‚Evangelium Jesu‘, bzw. vom ‚Evangelium (Jesu) Christi‘; oder auch von dem ‚des Herrn‘; oder ‚des Sohnes‘, was wir an dieser Stelle einmal alles unter einem Punkt zusammenfassen wollen, obwohl natürlich durchaus wesentliche Gründe bestehen, weshalb an einer Stelle in der Heiligen Schrift von ‚Jesus‘, an anderer von ‚Jesus CHRISTUS‘, oder mal nur von ‚Christus‘, und an wieder anderer Stelle vom ‚Menschensohn‘ oder vom ‚Sohn Gottes‘ oder vom ‚Herrn (Jesus)‘, usw. geschrieben steht (für all diese Erwähnungen eines ‚Evangeliums Jesu/Christi/des Herrn/des Sohnes Gottes/etc. siehe z. B. die Einleitung bei Markus, auch sonst bei Markus öfters das ‚Evangelium Christi‘; auch in den ‚Taten der Apostel‘ Kapitel 5, Vers 42; in den ‚Taten‘ siehe darüber hinaus auch die Kapitel 8, 11 und 17; im Brief an die Römer zu Beginn, Kapitel 1, Vers 9; und s. a. die Kapitel 15+16; zudem nutzen beide Korinther-Briefe stets den Begriff ‚Evangelium Christi‘, dort ist es nur einmal am Schluss des zweiten Briefes ausdrücklich ‚Evangelium Gottes‘ genannt; ‚Evangelium Christi‘ scheint jedenfalls insgesamt die häufigste Spezifizierung des Evangeliums zu sein).

Was nun ist der Kern dieser Spezifizierung der Frohbotschaft als derjenigen von ‚Jesus Christus‘? Vor allem wohl, dass Er ‚Fleisch geworden‘ ist, das heißt lebendige, leibhaftige Botschaft ist (auf Hebräisch sind die Wörter für ‚Fleisch‘ und ‚Botschaft‘ im Schriftbild im Prinzip identisch, weil beide von der selben Wortwurzel Beth-Schin-Resch, bzw. Beth-Sin-Resch, her gebildet werden), dass der Messias also nicht nur eine ‚Idee‘ ist, nicht nur eine Kraft, die aus dem Ewigen heraus wirkt, nicht nur eine zeitlose, überirdische Existenz und ‚Präexistenz‘ hat, bzw. ist, sondern dass Er leibhaftig und als PERSON auftritt, als ‚einer von uns‘, IN uns, sich grundsätzlich gerade IM MENSCHEN manifestiert. Und als Krönung seines Wesens hat Er, dass Er für uns sogar bis ans ‚Kreuz‘, ans ‚Holz‘, an den ‚Baum‘ (‚des Wissens um Gut und Böse‘) geht, um dort zu sterben für unser Freigekauftwerden von den Konsequenzen unserer bisherigen ‚Sünde‘ (also unserer individuellen ‚Abgesondertheit‘ von der Einheit Gottes mit aller Schöpfung; … wodurch Er dann, als der sich am Kreuz der sterblichen Welt selbst aufopfernde Erlöser, nun für alle, die auf diese Tat vertrauen, also ‚an Ihn glauben‘, zum ‚Baum des Lebens‘ wird).

Desweiteren wäre da in der Bibel die Spezifizierung des Evangelium-Begriffs als ‚Evangelium Gottes‘. Es wird zwar eher selten explizit so genannt (z. B. in Markus 1,14, Römer 1,1; 15,16; ein paar Mal an die Thessalonicher); aber als Begriff ist es natürlich dennoch sehr grundsätzlich. Es ist dann vielleicht ganz allgemein ‚die Frohe Botschaft, dass Gottes Wesen zu aller erst einmal LIEBE ist (siehe dazu insbesondere den 1. Johannesbrief).

Am Anfang des Römerbriefs wird das ‚Evangelium Gottes‘ beispielsweise genannt, als etwas, das ‚in den Heiligen Schriften der Propheten vorausgesagt‘ ist. Und gerade die Propheten künden doch so ausführlich von den Erwartungen an die messianische Harmonie am Ende aller Tage, an die alles recht-machende Liebe des Ewigen zu seinem Eigentumsvolk Israel, von einem Gott, der selbst die doch sonst als ‚Feindesmächte‘ wahrgenommenen Nationen von ‚Ägypten‘ und ‚Assyrien‘ segnet und als ‚Werk seiner Hände‘ und ’sein Volk‘ bezeichnet (Jesaja 19,25).

Im ersten Brief an Timotheus finden sich einige wichtige Aussagen zum Wesen Gottes, bzw. dazu, wie Gott die ganze Welt sieht, sodass sie hier einmal im Kontext des ‚Evangeliums Gottes‘ aufgeführt seien, auch wenn diese Formulierung nicht direkt in den Timotheus-Briefen auftaucht:

In 1. Timotheus 2,3+4 heißt es: ‚Denn dieses (gemeint ist hier das ‚Beten für alle Menschen‘, siehe Vers 2) ist gut und angenehm vor unserem Heiland-Gott, welcher will, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.‘

In 4,4 heißt es zudem: ‚Denn jedes Geschöpf Gottes ist gut und nichts verwerflich, wenn es mit Danksagung (an)genommen wird‘.

Und einige Verse weiter in 4,10 noch: ‚denn für dieses arbeiten wir und werden geschmäht, weil wir auf einen lebendigen Gott hoffen, der ein Erhalter aller Menschen ist, besonders der Gläubigen.‘

Zusammenfassend also sei es noch einmal klar betont: Das Evangelium Gottes, die frohe Botschaft vom Wesen Gottes, besteht (unter anderem) in der Tatsache, dass dieser Lebendige Gott ein Erhalter ALLER Menschen ist, ein Heiland-Gott und Schöpfer, der will, dass die Menschen ALLE errettet werden und die Wahrheit erkennen (welche sie bekanntlich ‚frei machen‘ wird, siehe Johannes 8,32), ein Gott, dessen Geschöpfe ALLE, jedes für sich, GUT sind und nicht verwerflich, wenn sie in der rechten Weise gesehen und angenommen werden (denn die hierzu laut 1. Timotheus 4,4 nötige ‚Danksagung‘ gebührt uns Gläubigen doch jederzeit, siehe etwa Epheser 5,20) – oder in einem Wort: die Gute Nachricht ist, dass Gott nichts außer LIEBE ist (1. Johannes 4,16).

So geht ‚Glaube an das Evangelium Gottes‘ wohl einher mit dem, was in Übersetzungen oft als ‚Gottseligkeit‘ benannt wird. Im Griechischen Original heißt sie ‚Eusebia‘ (im Hebräischen würde dem vermutlich der Begriff der ‚Chassiduth‘ entsprechen, von dem sich das sogenannte ‚Chassidentum‘ ableitet, die ‚chassidische Bewegung‘, die insbesondere seit ihrem legendären Begründer Israel Ben Eleazar, genannt der ‚Baal Schem Tov‘, wirkend im 18. Jahrhundert, als größere Strömung innerhalb des Judentums wahrgenommen wird – die aber dem Prinzip nach sicherlich immer schon da gewesen ist; mancher nennt Paulus als den heimlichen, unbewussten Begründer …).

Die ‚Gottseligkeit‘ (oder auch ‚Frömmigkeit‘ in anderen Übersetzungen) taucht als wichtiger Begriff vor allem in den an Timotheus gerichteten Paulus-Briefen immer wieder auf. In Kapitel 3, Vers 16 des ersten Briefs heißt es über sie: ‚Und anerkannt groß ist das Geheimnis der Gottseligkeit: Gott [… als die Liebe selbst, sich in Seinem ‚Sohn‘ selbst aufopfernd für uns als Seine Geschöpfe] ist geoffenbart worden im Fleische, gerechtfertigt im Geiste, gesehen von den Engeln [bzw. ‚Boten‘], verkündigt unter den Nationen, geglaubt in der Welt, aufgenommen in Herrlichkeit.‘ … wobei sich gerade in dieser Definition natürlich der Kreis wieder wunderbar schließt zum Begriff des ‚Evangeliums Christi‘, also der Guten Nachricht über den ‚Sohn Gottes‘, welcher ebenjene ‚Offenbarung (der Liebe Gottes) im Fleische‘, das heißt auch ‚in allem Erscheinenden‘, selbst IST.

Der Ausdruck ‚Evangelium vom Reich‘ ist dann ein spezieller, der einer Bibel-Konkordanz zufolge so NUR im Matthäus-Evangelium vorkommt; und in der Tat spezifizieren die meisten Matthäus-Stellen, die das Evangelium erwähnen, es eben gerade so: als dasjenige ‚des Reiches (Gottes)‘. Sonst taucht diese Redewendung in keinem anderen NT-Buch auf [zumindest dem griechischen Urtext nach; manche Übersetzungen übersetzen das ‚Evangelium Gottes‘ zum Beispiel in Markus 1,14, als ‚Evangelium vom REICH Gottes‘].

Der bei diesem Begriff im Vordergrund stehende Aspekt des Evangeliums ist, dass dieses ‚Reich‘ bereits ’nahe herbei gekommen‘ ist; und hierbei ist das ‚Reich‘ anscheinend zu verstehen als ‚(göttliche) Königsherrschaft‘, auch als das göttliche ‚Königtum‘ an sich; abstrakter auch ganz umfassend als ‚das alles durchREICHende Wirken des Ewigen innerhalb der Schöpfung‘, welches ’nah ist‘, ‚kurz davor ist‘, (allgemein: von immer mehr Menschen, bzw. konkret: von DIR) als solches wahrgenommen zu werden.

Einige weitere, wenigstens ein einziges mal vorkommende Erwähnungen des Wortes ‚Evangelium‘ sind dann noch: ‚Evangelium der Herrlichkeit (z. B. 1. Timotheus 1,11 als ‚Evangelium der Herrlichkeit des glückseligen Gottes‘; oder ‚der Herrlichkeit des Christus‘; siehe 2. Korinther 4,4)‘; ‚Evangelium von der Gnade Gottes (Taten 20,24)‘; ‚Evangelium des Heils (Epheser Anfang)‘ und ‚Evangelium des Friedens (Epheser Ende, im Rahmen der ‚Waffenrüstung Gottes‘)‘; auch ‚das Evangelium, als Kraft Gottes, zur Rettung (bzw. zum Heil) allen, die glauben (Römer 1,16)‘. Und nicht zu unterschlagen wäre dann noch die Formulierung vom ‚Evangelium den Armen (Lukas 4,18)‘.

Beim Evangelium der ‚Herrlichkeit‘ ist natürlich wichtig, sich einmal den Begriff der ‚Herrlichkeit‘ vom biblischen Gesamt-Kontext her anzuschauen: Der Hebräische Begriff der ‚Herrlichkeit‘, der ‚Ehre‘, bzw. auch des ‚Ruhmes‘, ‚Kavod‘ (Kaph-Beth-Daleth) trägt in sich auch die Bedeutungen von ‚Schwere/Schwerwiegend-Sein‘ (allerdings ohne die im Deutschen hierbei mitschwingende Konnotation des ‚BeSCHWERlichen‘, ’schwierigen‘), und zudem die der ‚Gewichtigkeit/Wichtigkeit‘; darüber hinaus benennt dasselbe Wort das Organ der ‚Leber‘.

Ganz häufig nun ist dieses hebräische Wort im Alten Testament gerade dort anzutreffen, wo von dem ‚Wohnen Gottes innerhalb seiner Schöpfung‘, bzw. vom ‚Erscheinen Gottes‘ auf Erden, wenn er direkt ‚eingreift‘, sichtbar, wahrnehmbar seine ‚Macht erweist‘. Aus dem ‚Wohnen der Herrlichkeit Gottes‘ auf Erden wurde in der Tradition dann der wichtige Begriff der ‚Sch’khinah‘, was eben ‚Wohnen‘ oder ‚Einwohnung‘ bedeutet, und als die ‚Weibliche Seite Gottes‘ (man denke auch an das katholische Konzept von der ‚Mutter Gottes‘) verstanden wird, die mit der Schöpfung ‚hinabsteigt‘, um mit ihr alles mitzuleiden, und sie am Ende wieder zurück ‚ins Haus des Vaters‘ zu bringen. In diesem Sinne ist ein klarer Bezug zur ‚erscheinenden Seite‘ des Gottessohnes, dem ‚Fleischwerden‘ des Messias festzustellen, wie ja auch im Neuen Testament (und besonders betont dann im katholischen Mythos und Ritus) erst die ‚Mutter (lateinisch: ‚mater‘) Maria‘ den Erlöser HIER ‚in die MATER-ielle Existenz bringt‘, die ‚Herrlichkeit‘ unter uns wohnen lässt (siehe auch den Prolog des Johannesevangeliums).

Beim ‚Evangelium der Gnade Gottes‘ können wir sodann dem Worte nach sofort an den Namen Johannes, auf Hebräisch ‚Jochanan‘, bzw. ‚Jehochanan‘, denken, welcher eben ‚Gnade Gottes‘ oder ‚Gott ist gnädig‘, bzw. ‚JHWH/Jah ist gnädig‘ bedeutet. Bei diesem Namen fällt einem dann unter den biblischen Figuren vor allem der Evangelist und ‚Lieblingsjünger‘ ein, dem auch die große Offenbarung des allerletzten Buches des christlichen Bibel-Kanons gekommen ist, und natürlich auch Johannes der ‚Täufer‘. Und da sei dann auch der Verweis auf den ‚alttestamentlichen‘ Propheten Elia gemacht, mit dem der Täufer assoziiert ist (siehe etwa Matthäus 11,14; 17,12; auch Lukas 1,17): ‚Elijahu ha-Navi‘, Elias der Prophet, der laut Überlieferung stets die ‚Frohe Botschaft‘ (‚bessurah tovah‘, ‚gute Botschaft; Botschaft des Guten‘) am verkünden ist, also das ‚Evangelium‘ überhaupt.

Zu den Worten ‚Heil‘ und ‚Frieden‘, die im Epheserbrief mit dem Evangeliumsbegriff verknüpft werden, sei nur angemerkt: auf Hebräisch wären sie wohl zu übersetzen als ‚Jeschu’ah‘ und als ‚Schalom‘; was im weiteren Sinne dann auch ‚Errettung‘ (im Sinne einer ‚himmlischen‘ Errettung, die man vom menschlich-irdischen Standpunkt aus gar nicht erwarten kann; letzteres wäre stattdessen das Wort ‚Ezer; Ezrah‘, wie es z. B. im Namen ‚El’azar‘, hellenisiert/latinisiert dann ‚Lazarus‘, auftaucht) und ‚Vollkommenheit‘ (inklusive des Ausgleichs aller Ungerechtigkeit, des Zurückzahlens und Vergeltens alles Guten und Bösen) meint.

Und selbstverständlich ist ‚Jeschu’ah‘, ‚Heil, Errettung‘, von derselben Wortwurzel kommend, wie der hebräische Name des Messias, Jeschua‘, bzw. Jehoschua‘. Das ‚Evangelium des Heils‘ ist demnach sehr nahe verwandt mit dem Begriff des ‚Evangeliums Jesu‘. Das Hebräische ‚Jeschu’ah‘ (Jod-Schin-Waw-Ayin-He) ist quasi eine grammatisch gesehen ‚weibliche‘ Form des Namens Jesu, Hebräisch ‚Jeschua‘ (Jod-Schin-Waw-Ayin).

Noch ein wenig detaillierter spricht die genannte Römerbrief-Stelle (1,16) dann von dieser ‚Errettung‘, indem sie vom Evangelium redet als der ‚Kraft zur Rettung für all jene, die glauben‘.

Um nun auch noch einmal vom Griechischen her das Konzept des ‚Heils‘, der ‚Errettung‘ zu beleuchten, schauen wir uns das Wort im Urtext an: Dort ist ‚Rettung/Heil‘ als ’soteria‘ zu finden, ein Wort, abgeleitet vom Verb ’sotzo‘, welches wiederum von ’sos/saos‘, ’sicher; heil, ganz‘ stammt, und das somit ursprünglich in etwa ‚ganz machen, heilen; absichern‘ meint. Hier wird also der enge Bezug zum hebräischen Wort ‚Schalom‘ sichtbar; ‚Errettet-Sein‘ und ‚Frieden‘ sind ganz eng aneinander gekoppelt. Und die ‚Kraft, die hinführt zu jenem Errettet-Sein‘, ist eben die ‚Botschaft vom Guten‘, insofern man ihr vertraut und treu nach diesem Vertrauen lebt.

Zuletzt: Das Evangelium ‚den ARMEN‘ verkündigen … denn NUR, wer sich als bedürftig empfindet, schafft dadurch die Voraussetzung, für die Gnade des Ewigen offenständig zu sein. Man denke hierbei auch an den Beginn der sogenannten Bergpredigt, wo Jesus spricht: ’selig sind die im Geiste Armen‘. Das Wort für ‚Arme‘ (‚ptochoi‘) deutet dabei weniger auf bloßen Mangel hin, als vielmehr auf eine Bedürftigkeit, derer man sich auch bewusst ist (in etwa wie ein ‚Bettler‘); also sind gemeint diejenigen, die in geistiger (bzw. ‚geistlicher‘) Hinsicht ständig ’nach mehr bitten‘, weil sie sich ihrer Unzulänglichkeit aus sich selbst heraus bewusst sind. Ohne dieses grundlegende Mangelbewusstsein, auch ‚Sündenbewusstsein‘, SündenBEKENNTNIS (nicht unbedingt irgendwelchen anderen Menschen gegenüber, sondern zuallererst vor Gott und vor sich selbst), ist das Evangelium dem Menschen verschlossen, der Baum des Lebens versperrt von den ‚Cherubim mit der Flamme des kreisenden Schwertes‘. Aber denen, die in ihrer Sehnsucht nach dem Baum des Lebens GREIFEN, ist er – ER – ganz nah (siehe Sprüche 3,18).

Eine nicht zu unterschätzende Frage aber ist seit jeher: WIE wird die Botschaft vom Guten in dieser Welt verbreitet? Dass die Menschheitsgeschichte (bzw.’Kirchengeschichte‘) breites Zeugnis von eher fragwürdigen Antworten auf diese Frage gibt, muss wohl nicht näher ausgeführt werden … Jedoch: immer hat es auch die einzelnen Menschen, sowie sogar kleinere Menschengruppen gegeben, die einen ganz anderen Weg der ‚Missionierung‘ gegangen sind, und ihn auch heute immer noch am gehen sind. Nämlich denselben Weg, den ihr König und Gott geht, gegangen ist und immer weiter gehen wird: Den Weg des KREUZES; sei es ‚im Fleische‘, als einer unserer Brüder, sei es aber auch in jedem auch noch so kleinen Wesen innerhalb dieser Schöpfung, in deren jedem kleinsten Teilchen doch immer ein Funke des Lichtes Gottes eingeschlossen ist, damit es überhaupt existieren kann!

Und hier sei entsprechend einfach noch einmal auf den Artikel ‚Das Kreuz‘ verwiesen – denn in letzter Konsequenz ist das ‚Evangelium‘ eben mit dem ‚Kreuz‘ absolut IDENTISCH, in dieser unserer Welt hier, in der uns der Messias den Weg durch sie hindurch – und aus der uns der Messias dadurch auch den Weg HINAUS zeigt, durch sein eigenes perfektes Beispiel.

So ist denn das wahrhaftige ‚Bringen der Frohen Botschaft‘, das Verkünden des Christus, auch heute noch einfach gleichzusetzen mit dem aufrechten, ja: FREUDIGEN Gang durch die Welt – dabei die Last tragend, die einem zugeteilt ist, als das KREUZ, wie es auch unser Schöpfer selbst tut, indem er mit allem und jedem seiner Geschöpfe mitleidet hier unten – und sich noch umso mehr mitFREUT über jeden auch nur klitzekleinen Moment, in dem in einem von uns Sein Wesen aufblitzt, Er sich in einem von uns selbst wiedererkennen darf!

Barukh haBa beSchem JHWH! Gesegnet, der da kommt im Namen des EWIGEN!

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