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VIII. Hilflos

2. September 2011

Ich liege auf der unebenen Matratze dicht über dem staubigen Kunststoffboden.
Kann mich weder in meine schützende Decke einwickeln,
Auf der ich extrem ungünstig liege,
Noch kann ich mich in eine gemütlichere Position bringen.
Aber ich kann atmen und wieder klar denken.
Ich muss einschlafen. Entschlafen.
Unauffällig den wertlosen Körper verlassen und flüchten.
Hier würde ich keinen Spaß mehr haben,
Hier würde ich nur noch gefangen gehalten.
Ich entspanne mich.
Da ich nichts fühlen kann, stellt dies keine große Herausforderung dar.
Nur mein Geist muss manuell verschlossen werden.
Ich konzentriere mich auf mein inneres Licht.
Die letzten, aber dennoch wunderschönen, warmen Flammen,
wie sie in göttlichen Farben knistern und ihr Knacken
den Takt meines gedanklichen Zahnrades angibt – aber ganz zwanglos.
Und immer perfekt.
Ich ergötze mich eine stehengebliebene, endlose Sekunde
An der unermesslichen Geborgenheit meiner gemütlichen Seele.
Das Letzte, was mir noch bleibt. Aber so denke ich nicht.
Stattdessen ist es das Letzte, was ich noch brauche.
Das Wertvollste, was ich je besaß.
Ich entschwinde in die Freiheit des traumlosen Schlafs.

From → Literatur, Lyrik

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