23. Dezember – die Himmelfahrt
en archÄ än ho lOgos, kai ho lOgos än pros ton teOn, kai teOs än ho lOgos.
hUtos en archÄ än pros ton teOn.
pAnta di autU egEneto, kai chorIs autU egEneto udE-hen, ho gEgonen.
en autO tzoÄ än, kai he tzoÄ än to fÓs tón Antrópon.
kai to fÓs en tä skotIa fainäi, kai he skotIa autO u kat-Älaben.
Den höchsten ‚mantrischen Wert‘ wird das Eröffnungswort des Johannes wohl für alle Zeit in seiner altgriechischen Urform bewahren. Deshalb soll es hier nicht ausgespart bleiben, extra für den modernen deutschen Kulturbanausen transliteriert in eine intuitive Umschrift, die auf der degenerierten deutschsprachigen Orthographie – also auf ‚Ortografie‘ basiert (Großbuchstaben bei den Vokalen deuten zudem auf Betonung in der Versmelodie hin). Die fettgedruckten Wörter lauten übrigens der Reihe nach auf deutsch übersetzt in etwa: Urbeginn, Wort, Wort, Gott, Gott, Wort, Urbeginn, Gott, Alles, Leben, Leben, Licht, Menschen, Licht, Finsternis, Finsternis.
Zum Einweihungsgrad der ‚Himmelfahrt‘ kann nun auch nicht mehr viel gesagt werden in diesem oberflächlichen ‚Schnupperkurs‘. Abstrakt gesprochen höchstens: die seelische Himmelfahrt ist die endgültige innerliche Einswerdung des Mystikers nicht mehr nur mit der Welt, sondern mit Gott, dem letztgültigen Gesetz der Welt selbst. Doch was dies in der Praxis bedeutet muss man schlichtweg selbst erleben. Es ist die individuelle ‚Vollendung des Irdischen‘; nicht mehr nur ‚Blick in die Himmel‘, sondern selbst ‚Handeln in den Himmeln und aus den Himmeln heraus‘. Folglich hat es mit dem materiellen Dasein, aus einer materialistischen Perspektive betrachtet, ’nichts‘ mehr zu tun; und eine gegenteilige Behauptung könnte rein-logisch betrachtet allerhöchstens mit sehr vielen ‚glücklichen Zufällen‘ belegt – aber eben niemals ‚bewiesen‘ werden …
Im Johannes-Text für heute ist nicht direkt von der Himmelfahrt die Rede – aber indem sich die Erscheinungen Jesu Christi immer mehr ‚verdichten‘ für die Jünger, bis er sogar in der Lage ist, demonstrativ mit ihnen das Brot zu brechen, sollte offensichtlich werden, dass hier mehr geschehen ist, als eine ‚bloße‘ Auferstehung des ‚Seelenleibes‘ oder dergleichen, den nur ‚Hellseher‘ zu sehen in der Lage wären; Jesu Christi unsterblicher Geist ist endgültig zum ‚handfesten‘ Geist der ganzen Erde geworden, der den restlichen Lauf der Menschheitsentwicklung für alle Zeit als anschauliche Erinnerung begleiten wird, an die sich jeder Mensch jederzeit im Geiste wenden kann – an diese niemals verblassende Erinnerung der einmaligen Fleischwerdung des einzigen Gottes auf Erden für drei Jahre als ‚Jesus Christus‘.
26Und nach acht Tagen waren seine Jünger abermals drinnen versammelt und Thomas war bei ihnen. Kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt mitten unter sie und spricht: Friede sei mit euch!
27Danach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!
28Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott!
29Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hast, Thomas, darum glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!
30Noch viele andere Zeichen tat Jesus vor seinen Jüngern, die nicht geschrieben sind in diesem Buch.
31Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen.
Danach offenbarte sich Jesus abermals den Jüngern am See Tiberias. Er offenbarte sich aber so:
2Es waren beieinander Simon Petrus und Thomas, der Zwilling genannt wird, und Nathanael aus Kana in Galiläa und die Söhne des Zebedäus und zwei andere seiner Jünger.
3Spricht Simon Petrus zu ihnen: Ich will fischen gehen. Sie sprechen zu ihm: So wollen wir mit dir gehen. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot, und in dieser Nacht fingen sie nichts.
4Als es aber schon Morgen war, stand Jesus am Ufer, aber die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war.
5Spricht Jesus zu ihnen: Kinder, habt ihr nichts zu essen? Sie antworteten ihm: Nein.
6Er aber sprach zu ihnen: Werft das Netz aus zur Rechten des Bootes, so werdet ihr finden. Da warfen sie es aus und konnten’s nicht mehr ziehen wegen der Menge der Fische.
7Da spricht der Jünger, den Jesus lieb hatte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr war, gürtete er sich das Obergewand um, denn er war nackt, und warf sich ins Wasser.
8Die andern Jünger aber kamen mit dem Boot, denn sie waren nicht fern vom Land, nur etwa zweihundert Ellen, und zogen das Netz mit den Fischen.
9Als sie nun ans Land stiegen, sahen sie ein Kohlenfeuer und Fische darauf und Brot.
10Spricht Jesus zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt!
11Simon Petrus stieg hinein und zog das Netz an Land, voll großer Fische, hundertdreiundfünfzig. Und obwohl es so viele waren, zerriss doch das Netz nicht.
12Spricht Jesus zu ihnen: Kommt und haltet das Mahl! Niemand aber unter den Jüngern wagte, ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war.
13Da kommt Jesus und nimmt das Brot und gibt’s ihnen, desgleichen auch die Fische.
14Das ist nun das dritte Mal, dass Jesus den Jüngern offenbart wurde, nachdem er von den Toten auferstanden war.
From → 'Meta' und Aktuelles, Erzählungen, Literatur, Lyrik