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7. Dezember – das Wort Gottes

7. Dezember 2014

Im Urbeginn war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.

Dasselbe war im Urbeginn bei Gott.

Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.

In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.

Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht ergriffen.

Betrachten wir heute einmal näher den ersten Vers dieser Meditationsformel, mit der das Evangelium nach Johannes beginnt, in seinem wortwörtlichen Inhalt – widerspricht nicht alle moderne Erkenntnis der werten ‚Wissenschaften‘ jeglichen derart blumigen Bildern von ‚göttlichem Wort‘ und dessen angeblicher Macht? Im Gegenteil. Diese Einstiegs-Meditation des Evangeliums nach Johannes illustriert vielmehr bestimmte, besonders fundamentale Ergebnisse durchaus ‚wissenschaftlicher‘ Forschung; und zwar auf eine Weise, dass sie direkt auf die Seele des Einzelnen wirken können, statt nur auf einen trockenen, ‚verallgemeinerten‘ Begriffs-Verstand, welcher die Seele im Wesentlichen verleugnet, aus der er doch aber selbst hervorgeht und in die er auch einmal wieder hinaufführt, wenn man ihn denn nicht in der Dürre eines materialistischen Aberglaubens verdursten lassen würde. Also sei hiermit zunächst eine Versicherung angetreten, dass ein Glauben an Jesus Christus niemals die Ergebnisse echter wissenschaftlicher Forschung aufheben darf, sondern dass dieser Glaube vielmehr die Erkenntnis auf höhere Stufen zu führen vermag.

1Im Urbeginn war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.

Heute könnte man sagen: Im Urbeginn der Weltschöpfung geschieht zunächst etwas im rein Geistigen (‚bei Gott‘; ~’im Himmel‘), dessen materieller Reflex sich aber auch der heutigen ‚Wissenschaft‘ insbesondere als sogenannter ‚Urknall‘ zeigt, bzw. als der theoretische Ausgangspunkt von Zeit und Raum, der als diese bloß theoretisch-abstrakte Idee sogar noch außerhalb von Zeit und Raum selbst liegt. Aus einem ‚unergründlichen Ursprünglichen‘ entspringt also auch nach der modernen Wissenschaft in Form des ‚Urknalls‘ das erste ‚Bestimmbare‘ als ein alles umfassender ‚Klang‘ – eben als ‚Urknall‘, wellenförmig sich gleichmäßig ausbreitend in alle Richtungen, die als solche hierdurch überhaupt erst in die Existenz treten, als eigentliche ‚Substanz‘ (als ‚Raumzeit‘) des sich daraufhin entwickelnden ‚Universums‘; früher sagte man zum Universum: ‚Kosmos‘, was etwa ‚göttliche Ordnung‘ bedeutet.

Wenn also nun in den Evangeliumberichten von Jesus Christus die Rede ist, dann bedenke man stets, dass in diesem perfekten Menschen das Wort Gottes tatsächlich endlich selbst Fleisch geworden ist und nun unter den Menschen wandelt als ihresgleichen. Das ganze Universum also ist bei der Jordantaufe in gewissem Sinne als der allmächtige Geist der Welt eingezogen in den Menschen Jesus, in diesen Sohn Davids, um ihn als den einziggeborenen Sohn Gottes zu ’salben‘, der die Menschheit erlösen wird.

Danach zog Jesus umher in Galiläa; denn er wollte nicht in Judäa umherziehen, weil ihm die Juden nach dem Leben trachteten.

2Es war aber nahe das Laubhüttenfest der Juden.

3Da sprachen seine Brüder zu ihm: Mach dich auf von hier und geh nach Judäa, damit auch deine Jünger die Werke sehen, die du tust.

4Niemand tut etwas im Verborgenen und will doch öffentlich etwas gelten. Willst du das, so offenbare dich vor der Welt.

5Denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn.

6Da spricht Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht da, eure Zeit ist allewege.

7Die Welt kann euch nicht hassen. Mich aber hasst sie, denn ich bezeuge von ihr, dass ihre Werke böse sind.

8Geht ihr hinauf zum Fest! Ich will nicht hinaufgehen zu diesem Fest, denn meine Zeit ist noch nicht erfüllt.

9Das sagte er und blieb in Galiläa.

10Als aber seine Brüder hinaufgegangen waren zum Fest, da ging auch er hinauf, nicht öffentlich, sondern heimlich.

11Da suchten ihn die Juden auf dem Fest und fragten: Wo ist er?

12Und es war ein großes Gemurmel über ihn im Volk. Einige sprachen: Er ist gut; andere aber sprachen: Nein, sondern er verführt das Volk.

13Niemand aber redete offen über ihn aus Furcht vor den Juden.

14Aber mitten im Fest ging Jesus hinauf in den Tempel und lehrte.

15Und die Juden verwunderten sich und sprachen: Wie kann dieser die Schrift verstehen, wenn er es doch nicht gelernt hat?

16Jesus antwortete ihnen und sprach: Meine Lehre ist nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat.

17Wenn jemand dessen Willen tun will, wird er innewerden, ob diese Lehre von Gott ist oder ob ich von mir selbst aus rede.

18Wer von sich selbst aus redet, der sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig, und keine Ungerechtigkeit ist in ihm.

19Hat euch nicht Mose das Gesetz gegeben? Und niemand unter euch tut das Gesetz. Warum sucht ihr mich zu töten?

20Das Volk antwortete: Du bist besessen; wer sucht dich zu töten?

21Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ein einziges Werk habe ich getan und es wundert euch alle.

22Mose hat euch doch die Beschneidung gegeben – nicht dass sie von Mose kommt, sondern von den Vätern –, und ihr beschneidet den Menschen auch am Sabbat.

23Wenn nun ein Mensch am Sabbat die Beschneidung empfängt, damit nicht das Gesetz des Mose gebrochen werde, was zürnt ihr dann mir, weil ich am Sabbat den ganzen Menschen gesund gemacht habe?

24Richtet nicht nach dem, was vor Augen ist, sondern richtet gerecht.

25Da sprachen einige aus Jerusalem: Ist das nicht der, den sie zu töten suchen?

26Und siehe, er redet frei und offen und sie sagen ihm nichts. Sollten unsere Oberen nun wahrhaftig erkannt haben, dass er der Christus ist?

27Doch wir wissen, woher dieser ist; wenn aber der Christus kommen wird, so wird niemand wissen, woher er ist.

28Da rief Jesus, der im Tempel lehrte: Ihr kennt mich und wisst, woher ich bin. Aber nicht von mir selbst aus bin ich gekommen, sondern es ist ein Wahrhaftiger, der mich gesandt hat, den ihr nicht kennt.

29Ich aber kenne ihn; denn ich bin von ihm, und er hat mich gesandt.

30Da suchten sie ihn zu ergreifen; aber niemand legte Hand an ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.

31Aber viele aus dem Volk glaubten an ihn und sprachen: Wenn der Christus kommen wird, wird er etwa mehr Zeichen tun, als dieser getan hat?

32Und es kam den Pharisäern zu Ohren, dass im Volk solches Gemurmel über ihn war. Da sandten die Hohenpriester und Pharisäer Knechte aus, die ihn ergreifen sollten.

33Da sprach Jesus zu ihnen: Ich bin noch eine kleine Zeit bei euch, und dann gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat.

34Ihr werdet mich suchen und nicht finden; und wo ich bin, könnt ihr nicht hinkommen.

35Da sprachen die Juden untereinander: Wo will dieser hingehen, dass wir ihn nicht finden könnten? Will er zu denen gehen, die in der Zerstreuung unter den Griechen wohnen, und die Griechen lehren?

36Was ist das für ein Wort, dass er sagt: Ihr werdet mich suchen und nicht finden; und wo ich bin, da könnt ihr nicht hinkommen?

37Aber am letzten Tag des Festes, der der höchste war, trat Jesus auf und rief: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke!

38Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen.

39Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn der Geist war noch nicht da; denn Jesus war noch nicht verherrlicht.

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