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2. Dezember – die Taufe

2. Dezember 2014

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.

Dasselbe war im Anfang bei Gott.

Alle Dinge sind durch dasselbe geworden, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.

In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.

Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht erfasst.

Jeder neue Tag beginne mit der Rekapitulation von ‚Tag 1‘, einem Verinnerlichen der ersten 14 Verse des Evangeliums nach Johannes, wie es in der gestrigen Lektion empfohlen ward.

Heute und in den folgenden Tagen wird nun stets ein weiterer Abschnitt des Johannes-Textes dargereicht. Einzige Anmerkung wird dabei zumeist sein, den entsprechenden Abschnitt in einem bestimmten Bewusstsein zu lesen – auch dabei geht es nicht so sehr um abstraktes Verständnis, sondern um ein bewusstes Einfließen-Lassen des seelischen Gehalts der Worte, die da vom Wirken Jesu Christi sprechen. Die Empfindung allein soll angesprochen werden, den heiligen Worten soll mithilfe der angemessenen Seelenhaltung der Weg bis tief hinein in die Seele geebnet werden, analog dem, wie in der Bibel ‚der Weg des Herrn geebnet‘ wird, zunächst durch das vorchristliche Wirken der Propheten im Allgemeinen, und dann im Konkreten im Neuen Testament durch den Täufer Johannes.

Um die angemessene Seelenhaltung nach und nach bewusst erreichen zu können, empfiehlt sich manche einfache Übung, die täglich nur wenige Minuten Zeit in Anspruch nimmt, aber die im Unterbewusstsein weiter wirkt, und im Besonderen des Nachts in den Träumen sich weiter entfaltet. Diese Träume werden zwar zunächst meist nicht erinnert werden am nächsten Morgen – aber sie geschehen mit Gewissheit, und sie wirken in jedem Fall, jedoch ganz sachte, bis sie immer bewusster werden Tag für Tag. Solcherlei Übungen werden also hier und da beschrieben werden – die erste und wichtigste Übung für diesen 24-tägigen ‚Schnupperkurs zum urchristlichen Schulungsweg‘ wurde ohnehin bereits ganz zu Beginn dargelegt: Die Eröffnung eines jeden Tages mit dem leise und andächtig gesprochenen Eingangswort des Evangeliums nach Johannes.

Für heute genüge es darüber hinaus, die Geschehnisse des nächsten Abschnitts während des Lesens möglichst anschaulich zu durchleben – und dabei stelle man sich vor:

Die Figur des ‚Täufers‘ steht speziell für denjenigen Teil in der eigenen Seele, der sich entschlossen hat, zu einem wahren Bewusstsein Gottes kommen zu wollen. Er ist das erwachte ‚Gewissen‘, das nicht einfach nur im Nachhinein tadelt, sondern das bereits im Vorfeld der Handlungen aktiv zu inspirieren beginnt, das den Menschen überhaupt erst anstößt, nach einem ‚Höheren Selbst‘ im eigenen Innern zu suchen, statt sich nur an äußerlich dargebotenen ‚Gesetzen‘ zu orientieren, wie es ‚Mose‘ (~ ‚die eigene Sozialisation‘) einst seinen Israeliten ermöglicht hatte, indem er ihnen das von Gott selbst geoffenbarte Gesetz der ’10 Gebote‘ als Vorbereitung für das spätere leibliche Erscheinen des Christus zunächst ‚von Außen her‘ übermittelte – das Höchste Selbst ist aber stets der geistige, über-persönliche ‚Christus‘; ein konkretes Ich-Verständnis und Ich-Erleben, das sich der Einzelne durch religiöse Praxis ganz individuell erarbeitet, und das in letzter Konsequenz für jeden Menschen dasselbe ‚Ich‘ sein wird, indem es identisch mit dem ‚Geist der Erde‘ zu sein bestrebt ist, also zwangsläufig immer intuitiv das Beste für die gesamte irdische Schöpfung im Sinn hat. Und dieses Höchste Selbst kann nur identifiziert werden als ein solches, durch das inspirierte Gewissen, durch ‚den Täufer Johannes in der Seele‘.

15Johannes gibt Zeugnis von ihm und ruft: Dieser war es, von dem ich gesagt habe: Nach mir wird kommen, der vor mir gewesen ist; denn er war eher als ich.

16Und von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.

17Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.

18Niemand hat Gott je gesehen; der Einziggeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat ihn uns verkündigt.

Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden zu ihm sandten Priester und Leviten von Jerusalem, dass sie ihn fragten: Wer bist du?

20Und er bekannte und leugnete nicht, und er bekannte: Ich bin nicht der Christus.

21Und sie fragten ihn: Was dann? Bist du Elia? Er sprach: Ich bin’s nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein.

22Da sprachen sie zu ihm: Wer bist du dann?, dass wir Antwort geben denen, die uns gesandt haben. Was sagst du von dir selbst?

23Er sprach: »Ich bin eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Ebnet den Weg des Herrn!«, wie der Prophet Jesaja gesagt hat.

24Und sie waren von den Pharisäern abgesandt

25und sie fragten ihn und sprachen zu ihm: Warum taufst du denn, wenn du nicht der Christus bist noch Elia noch der Prophet?

26Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser; aber er ist mitten unter euch getreten, den ihr nicht kennt.

27Der wird nach mir kommen, und ich bin nicht wert, dass ich seine Schuhriemen löse.

28Dies geschah in Betanien jenseits des Jordans, wo Johannes taufte.

Am nächsten Tag sieht Johannes, dass Jesus zu ihm kommt, und spricht: Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde hinfortnimmt!

30Dieser ist’s, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir gewesen ist, denn er war eher als ich.

31Und ich kannte ihn nicht. Aber damit er Israel offenbart werde, darum bin ich gekommen zu taufen mit Wasser.

32Und Johannes bezeugte und sprach: Ich sah, dass der Geist herabfuhr wie eine Taube vom Himmel und blieb auf ihm.

33Und ich kannte ihn nicht. Aber der mich sandte zu taufen mit Wasser, der sprach zu mir: Auf wen du siehst den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, der ist’s, der mit dem Heiligen Geist tauft.

34Und ich habe es gesehen und bezeugt: Dieser ist Gottes Sohn.

Am nächsten Tag stand Johannes abermals da und zwei seiner Jünger;

36und als er Jesus vorübergehen sah, sprach er: Siehe, das ist Gottes Lamm!

37Und die zwei Jünger hörten ihn reden und folgten Jesus nach.

38Jesus aber wandte sich um und sah sie nachfolgen und sprach zu ihnen: Was sucht ihr? Sie aber sprachen zu ihm: Rabbi – das heißt übersetzt: Meister –, wo ist deine Herberge?

39Er sprach zu ihnen: Kommt und seht! Sie kamen und sahen’s und blieben diesen Tag bei ihm. Es war aber um die zehnte Stunde.

40Einer von den Zweien, die Johannes gehört hatten und Jesus nachgefolgt waren, war Andreas, der Bruder des Simon Petrus.

41Der findet zuerst seinen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden, das heißt übersetzt: der Gesalbte.

42Und er führte ihn zu Jesus. Als Jesus ihn sah, sprach er: Du bist Simon, der Sohn des Johannes; du sollst Kephas heißen, das heißt übersetzt: Fels.

43Am nächsten Tag wollte Jesus nach Galiläa gehen und findet Philippus und spricht zu ihm: Folge mir nach!

44Philippus aber war aus Betsaida, der Stadt des Andreas und Petrus.

45Philippus findet Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von dem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, Josefs Sohn, aus Nazareth.

46Und Nathanael sprach zu ihm: Was kann aus Nazareth Gutes kommen! Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh es!

47Jesus sah Nathanael kommen und sagt von ihm: Siehe, ein rechter Israelit, in dem kein Falsch ist.

48Nathanael spricht zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Bevor Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich.

49Nathanael antwortete ihm: Rabbi, du bist Gottes Sohn, du bist der König von Israel!

50Jesus antwortete und sprach zu ihm: Du glaubst, weil ich dir gesagt habe, dass ich dich gesehen habe unter dem Feigenbaum. Du wirst noch Größeres als das sehen.

51Und er spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel offen sehen und die Engel Gottes hinauf- und herabfahren über dem Menschensohn.

 

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