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7. Du warst

15. September 2011

Ihre Leiche treibt geschmeidig den Fluss hinab
Es leitet sie die leichte Strömung im seichten des Ufers entlang.
Die Seerosen streicheln die weichen, rötlich vom Rouge entblassten
Wangen ihres kleinen, verweinten Gesichts, wie Ruten sanft.
Ihr Blick – die Lippen verquollen – erstarrt in Todesangst,
beim Anblick jener Fratze – die liebevoll statt wutentbrannt
auf sie herunterstarrte, als Pranken ihren Hals mit Wucht umspannten,
sie nur zappelte, und ER sie versucht zu entspannen.
Die letzten Schübe ihrer Gegenwehr, sie zuckt verkrampft,
die Augen treten stumm heraus, so wie der Druck sie klammert.
– es war Routine, sie stellt für ihn nur ne Nummer dar,
am Ende des Abends wars trotzdem ER, der verwundet war.
Erlöst von allem Leid, treibt ihr Körper unter schwarzen
Schatten spendenden Blättern der Weiden am Ufer lang,
während ihr Geist bereits weit, weit oben wandert
über Wolken – nur Mitleid für weinend sie rufende Bekannte.

From → Literatur, Lyrik

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